Episode #59 – 10 krasse Vorurteile gegen Schreibende

Wie viel Wahrheit steckt in den Vorurteilen?

Wer kennt sie nicht, die selbstverliebten Schriftsteller:innen, die einmal im Leben eine gute Idee hatten und seitdem wie Dagobert Duck täglich im Taler-Bad über ihre dumme Leserschaft lachen?

Hand aufs Herz – wer hegt nicht auch ein paar Vorurteile gegenüber gewissen Autorinnen oder Autoren? Die müssen ja nicht ganz so krass sein, wie das eben oben beschriebene, aber ein bisschen Wahrheit ist wohl dran, oder? Im Saloon diskutieren heute Carin und Christian über die folgende Top 10, von denen leider keine einzige erfunden sind. Schlimmer noch, es gibt deutlich mehr, weshalb sich fast noch ein zweiter Teil lohnen würde …

  1. Autor:innen, die von einem großen Verlag veröffentlicht werden, sind reich.
  2. Selfpublisher sind keine richtigen Schriftsteller.
  3. Jeder, der erfolgreich die Grundschule absolviert hat, kann schreiben.
  4. Man kann nur authentisch über Dinge, Orte und Ereignisse schreiben, bei denen man Experte ist, die man aus der Westentasche kennt oder denen man beigewohnt hat.
  5. Genreromane sind zwangsläufig Müll.
  6. Literatur ist zwangsläufig schwierig, anstrengend und langweilig.
  7. Die meisten Autor:innen müssen ein Alkohol- und/oder Drogenproblem haben, sonst könnten sie sich die Geschichten gar nicht ausdenken.
  8. Schnellschreibende, die mehr als x [Zahl nach Wahl einfügen] Bücher pro Jahr veröffentlichen, produzieren zwangsläufig Schrott.
  9. Schreibende, die nur ein Buch pro Jahr veröffentlichen, sind selbstverliebte Möchtegern-Literaten.
  10. Alle guten Geschichten sind schon geschrieben worden. Was jetzt noch kommt, sind nur billige Abklatsche.

Erwähntes Buch:

Frank Tallis: Die Liebermann Papiere

Erwähnte Serie:

Mini-Serie »Vienna Blood«

Episode #7: Das wollte ich schon immer mal lesen!

Das wollte ich schon immer mal lesen …

Kennt ihr das auch? Jedenfalls sind Carin und Christian nach der Buchmesse nicht nur im Messe-Blues, sondern leider auch unter einer verschärften Form der Aufschieberitis aka Prokrastination. Fast schon ein Wunder, dass sie die Aufnahme dieser Folge hinbekommen haben…

Immerhin packen sie das Problem bei den Hörnern und sprechen in der vorliegenden Therapiesitzung über die Bücher, die sie immer schon mal lesen wollten, aber aus den unterschiedlichsten Gründen noch nicht dazu gekommen sind. Immerhin geloben sie Besserung und haben als Challenge vereinbart, dass Christian sich nun zeitnah Goethes Faust vorknöpft, während Carin sich durch Wuthering Heights arbeitet. Abwarten, ob das was wird … Unbestätigten Meldungen zufolge, haben sie sich die Lektüren immerhin schon besorgt.

Es werden jedoch nicht nur fertige Bücher Opfer der lästigen Prokrastination, sondern auch “Bücher, die ich immer schon mal schreiben wollte”. Auch darüber tauschen sich unsere unerschrockenen Saloon-Gastgeber aus – wobei es vermutlich ganz gut ist, dass die diskutierten Ideen bisher die Untiefen der Autorengehirne nicht verlassen haben, aber hört selbst!

Erwähnte Bücher: